Kornelia Görtzen
Viele Wege führen…
Lange ist es her, dass ich durch die Schulhallen schlich. 15 lange Jahre, um es genau zu sagen. Damals gab es nur zwei merkwürdige Getränkeautomaten und die Klos sahen auch nicht so toll aus.
Wie ich bei meinem letzten Besuch feststellen konnte, hat sich da einiges geändert. Und laut eurer Homepage gibt es auch interessante ASAs oder gab es die damals auch schon? Streicherklasse, Theaterprojekte, Chor und Skilager. Das sind doch total spannende Sachen. Aber wahrscheinlich lagen meine Interessen vor 15 Jahren eher woanders.
Wir haben fertig stand in großen Lettern 1998, dem Jahr meines Abgangs, aus aktuellem Anlass auf einer Leinwand geschrieben. Wer hätte damals gedacht, dass ich mich für eine Ausbildung entscheide, die schwerpunktmäßig Fremdsprachen beinhaltet. Und wer hätte damals gedacht, dass ich nach meiner Ausbildung auch noch eine Fremdsprache studiere - und das gar nicht mal so schlecht. Diese, meine fast schönste Zeit, ist nun auch schon wieder 6 Jahre her. In diesen 6 Jahren hat mein Leben eine unerwartete Wendung vollzogen: von der Sprachdozentin, die mit 27 Jahren in einer 6-Zimmer Studenten-WG wohnt und an ihrer Doktorarbeit bastelt, zur Mutter. Damit ändert sich alles – zum Posiviten natürlich.
Und jetzt? Jetzt arbeite ich seit nunmehr drei Jahren bei der Signal Iduna. Ein Unternehmen, das für Sicherheit und Perspektiven (ein-)steht und mich Schritt für Schritt durch das Absolventenprogramm führte. Die Möglichkeiten zur immerwährenden Weiterbildung sind gegeben und, nach Kind Nummer zwei umso mehr wichtig, ich kann in meiner Heimatstadt arbeiten.
Aber warum war das damals nur meine fast schönste Zeit? Na, weil meine schönste Zeit immer jetzt und morgen ist! Und vielleicht ist mein Werdegang auch gar nicht so untypisch. Eine gute Studienfreundin sagte mir mal: Wer mit 18 nicht „anti“ ist, der hat kein Herz. Wer mit 30 immer noch „anti“ ist, der hat keinen Verstand.
Kornelia Görtzen (2013)